Kernkraftwerk an der Isar: Wie grün ist Atomstrom?
Foto: Martin Siepmann / imagebroker / imago imagesEigentlich sollten die neuen Regeln aus Brüssel endlich für Klarheit sorgen: Ab kommendem Jahr soll in Europa eine Art »Öko-Ampel« gelten, die festlegt, welche Technologien nachhaltig sind und welche nicht. Die sogenannte EU-Taxonomie soll etwa Investoren die Auswahl von Anlagezielen leichter machen.
Doch in dem Brüssler Entwurf für die Taxonomie werden ausgerechnet zwei kontroverse Technologien ausgeklammert. Man plane einen separaten Vorschlag dazu, »wie bestimmte wirtschaftliche Aktivitäten, primär im Energiesektor, zur Dekarbonisierung beitragen«, heißt es in dem Papier, das dem SPIEGEL vorliegt. Bis Dezember soll ein Prozess gestartet werden, der klären soll, ob Atom und Gas die Kriterien für nachhaltige Investments erfüllen.
Zuvor hatte der wissenschaftliche Dienst der EU-Kommission Atomenergie für nachhaltig erklärt. Es gebe »keine wissenschaftlich fundierten Belege dafür, dass die Atomenergie die menschliche Gesundheit oder die Umwelt stärker schädigt als andere Technologien zur Stromerzeugung«, hießt es in einem Gutachten. Bei Umweltschützern sorgte das für Kritik.
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