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Wirtschaftsweise prognostizieren weiteren Aufschwung

2021-04-15T05:44:00.025Z


Die Verlängerung der Coronamaßnahmen verschärft die Wirtschaftskrise in Deutschland nach Ansicht der Wirtschaftsweisen nicht. Die Experten rechnen vielmehr mit einem Aufschwung in der zweiten Jahreshälfte.


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Dividenden trotz Kurzarbeitergeld: Daimler-Produktion der S-Klasse in Sindelfingen

Foto: Marijan Murat/ dpa

Der Aufschrei von Wirtschaftsverbänden wegen zusätzlicher Pflichten und Einschränkungen in der Coronakrise passt nicht zu den guten Aussichten für die Unternehmen in Deutschland, die Experten attestieren. Die sogenannten Wirtschaftsweisen des Sachverständigenrats zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung rechnen trotz der gerade verlängerten Corona-Maßnahmen mit einem Aufschwung der deutschen Wirtschaft im zweiten Halbjahr. »Wir erwarten weiterhin ein Wachstum von rund drei Prozent im laufenden Jahr«, sagte Monika Schnitzer, Mitglied des Sachverständigenrats, der »Rheinischen Post«. Die Auftragseingänge der Industrie seien gestiegen. »Die Konjunkturlage hat sich seit Mitte März nicht erkennbar verschlechtert, die Stimmungsindikatoren zeigen weiter eher nach oben.«

Gerade erst hatte die von der Bundesregierung auferlegte Pflicht, ihren Mitarbeitern Corona-Selbsttests anzubieten, zu scharfem Protest mehrerer Wirtschaftsverbände geführt. Zuvor warnten sie stetig vor den gravierenden Folgen der Lockdowns.

Dagegen stellte Schnitzer klar: Auch wenn die Maßnahmen etwas länger als erwartet andauerten, rechtfertige das derzeit noch keine Korrektur der Prognose nach unten. »Denn die vom Lockdown betroffenen Branchen machen einen nur geringen Teil der Wertschöpfung aus, und außerdem ist der Handel ja nicht komplett geschlossen.« Im Jahr 2022 ist laut Schnitzer gar wieder ein Wirtschaftswachstum von vier Prozent möglich.

Wie gut es gerade den führenden Unternehmen in Deutschland geht, lässt sich bereits besichtigen: Während ihre Verbände mächtig Lärm wegen Einschränkungen machen, genehmigten Großkonzerne wie Daimler, Siemens, Volkswagen, BMW, BASF oder Continental ihren Aktionären üppige Dividenden, obwohl sie Kurzarbeitergeld in der Coronazeit bezogen. Auf 40 Milliarden Euro summieren sich die Ausschüttungen der 100 größten Aktiengesellschaften in diesem Jahr, schätzen Experten. In der Coronakrise leiden vor allem kleinere Firmen aus den Handelssparten, die oft noch immer auf die nötige Unterstützung warten, weil Hilfen relativ kompliziert zu erhalten sind.

Die führenden deutschen Wirtschaftsforschungsinstitute stellen an diesem Donnerstag ihr gemeinsames Frühjahrsgutachten zur wirtschaftlichen Entwicklung in der Coronakrise vor. Die fünf Institute legen im Auftrag des Bundeswirtschaftsministeriums zweimal im Jahr ihre sogenannte Gemeinschaftsdiagnose vor.

kig/AFP

Source: spiegel

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