Der Verdacht auf Thrombose-Fälle nach Corona-Impfungen mit Astrazeneca haben dazu geführt, dass sich Bund und Länder auf folgendes Vorgehen geeinigt haben.
Der Verdacht auf eine Hirnvenenthrombose nach Astrazeneca-Impfungen* bei unter 60-Jährigen hatte dazu geführt, dass das Verimpfen des Präparats zwischenzeitlich gestoppt wurde. Mittlerweile wurde der Impfstopp zwar wieder aufgehoben, jedoch darf Astrazeneca in Deutschland nur noch über 60-Jährigen verabreicht werden. Jüngere Menschen, die ihre Erstimpfung mit dem Produkt hinter sich haben, sollen bei der Zweitimpfung ein anderes Präparat verimpft bekommen, so die Empfehlung der Ständigen Impfkommission (Stiko).
Die Zweitimpfung durch einen mRNA-Impfstoff, also das Präparat von Biontech/Pfizer oder Moderna, sei eine gute Basis, um die Menschen wirksam zu schützen, zitiert der Spiegel Klaus Holetschek als Vorsitzenden der Gesundheitsministerkonferenz: „Gerade in der dritten Welle“. Die Gesundheitsminister von Bund und Ländern hatten sich am 13. April 2021 einstimmig darauf geeinigt, den Stiko-Empfehlungen zu folgen.
Sie sind jünger als 60 Jahre und sind bereits mit Astrazeneca-Impfstoff geimpft worden? Bei der Zweitimpfung soll sich das ändern.
© Stefan Sauer/dpa
WHO warnt: Corona-Impfstoff „Mix & Match“ könnte Risiken bergen
Laut Bundesgesundheitsministerium hatten in den vergangenen Wochen bereits rund 2,2 Millionen Bürger unter 60 Jahren eine Erstimpfung mit Astrazeneca erhalten, wie die Deutsche Presseagentur dpa informiert. Der aktuelle Beschluss sehe für Personen unter 60 Jahren eine Zweitimpfung zwölf Wochen nach der Erstimpfung vor. „Bereits vereinbarte Termine zur Zweitimpfung können übergangsweise auch ab der neunten Woche nach der Erstimpfung stattfinden“, so die dpa. Nur in Einzelfällen und nach einer individuellen Risikoanalyse mit einem Arzt könne auch Astrazeneca bei der Zweitimpfung verwendet werden.
Die Weltgesundheitsorganisation spricht sich indes gegen eine Zweitimpfung mit einem anderen Impfstoff aus. Die Datenlage wäre zu schlecht, als dass man sogenannte Kreuzimpfungen gegen das Coronavirus empfehlen dürfe. Wie die Pharmazeutische Zeitung weiter berichtet, kann WHO-Sprecherin Margaret Harris zufolge nicht ausgeschlossen werden, dass das Verimpfen von zwei unterschiedlichen Corona-Impfstoffen Risiken birgt. Weitergehende Forschung müsse betrieben werden, um die Kombination verschiedener Covid-19-Impfstoffe, das sogenannte Mix & Match, zu überprüfen.
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