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Kundgebung vor dem Westin Leipzig gegen Antisemitismus
Foto: Dirk Knofe / dpaDas Leipziger Hotel Westin hat nach Antisemitismusvorwürfen des Sänger Gil Ofarim reagiert. Zwei Mitarbeiter seien beurlaubt worden, sagte eine Sprecherin am Mittwochmorgen. Dies gelte zunächst für die Dauer der Ermittlungen.
In einem Instagram Video hatte Ofarim zuvor berichtet, dass ihn ein Mitarbeiter im Leipziger »Westin Hotel« aufgefordert habe, seine Kette mit einem Davidstern einzupacken. Dann dürfe er einchecken.
Die Polizei nahm Ermittlungen auf und wollte nach eigener Aussage am Mittwoch der Staatsanwaltschaft die Unterlagen zur rechtlichen Prüfung vorlegen.
Nach Bekanntwerden der Vorwürfe hatten sich am Dienstagabend Hunderte Menschen vor dem Hotel versammelt. Sie wollten Solidarität mit dem Musiker und jüdischen Menschen in Deutschland ausdrücken. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Hotels hielten während der Kundgebung vor dem Hoteleingang ein Banner, auf dem die Flagge Israels zu sehen war.
Ofarim erwäge, Strafanzeige zu stellen, hatte sein Management mitgeteilt. Er müsse die Vorkommnisse erst einmal verdauen und sei sichtlich schockiert.
In den sozialen Medien wurde Ofarims Video vielfach geteilt, etliche Persönlichkeiten äußerten sich. Der Vorsitzende des Zentralrats der Juden, Josef Schuster, schrieb in einem Statement bei Twitter, dass die Anfeindung erschreckend sei. Es sei zu hoffen, dass das Hotel personelle Konsequenzen ziehe.
Ofarim ist ein deutscher Rockmusiker, er ist der Sohn des 2018 verstorbenen israelischen Sängers Abi Ofarim und dessen dritter Ehefrau Sandra. Gil Ofarim arbeitet außerdem als Schauspieler und war schon in Serien wie »Gute Zeiten, schlechte Zeiten« oder TV-Formaten wie »Let’s Dance« zu sehen. In den sozialen Medien ging sein Video viral. Allein auf seinem Instagram-Account zählt der Clip mittlerweile hunderttausende Aufrufe.
jpz/dpa