Stand: 22.02.2024, 17:41 Uhr
Von: Laura Hindelang
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Der Nachbar darf seinen Abfall nicht in Ihrer Tonne entsorgen. Tut er es doch und ignoriert Ihre Ermahnungen, können Sie zu einer praktischen Lösung greifen.
Mitten am Tag spaziert ein älterer Herr mit einer vollen Mülltüte in der Hand über den Rasen zu seinen Nachbarn. Diese haben den Mann bereits mehrfach dabei gefilmt, wie er seinen Abfall in deren Mülltonnen entsorgt. Die Szenen sind auf TikTok zu sehen und zeigen unter anderem, wie der ältere Herr – weil die richtige Tonne bereits voll war – seinen Müll wissentlich in die falsche Tonne steckt. Bei einer anderen Gelegenheit rollt er eines der Behältnisse „aus Bequemlichkeit“, wie die Nachbarn schreiben, auf sein eigenes Grundstück, um seinen Müll vor der eigenen Haustür in der fremden Tonne zu entsorgen.
Abfall in fremder Mülltonne zu entsorgen ist verboten
Das Ehepaar, das seinen Nachbarn immer wieder erwischt, hat „die Nase voll davon“. Erlaubt ist die Entsorgung in einer fremden Mülltonne ohnehin nicht. Wer die Mülltonne bei der Gemeinde oder der Stadt bestellt hat, ist zwar nicht deren Eigentümer, aber deren Besitzer, informiert das Fach-Portal Anwalt-Suchservice. Fremde Personen dürfen die Behältnisse nicht nach Belieben mitbenutzen. Ist die Tonne beispielsweise voll, weil jemand anderer seinen Müll hineingefüllt hat, handelt es sich um eine sogenannte Besitzstörung.
Wenn die eigene Tonne zu klein oder bereits voll ist, entsorgen manche ihren Müll beim Nachbarn. Erlaubt ist das nicht. © Imagebroker/Imago
Wenn der Störenfried auch nach wiederholten Ermahnungen nicht davon absieht, seinen Abfall in der fremden Tonne zu entsorgen, kommt eine zivilrechtliche Unterlassungsklage in Betracht. In einigen Fällen kann ein Anspruch auf Schadensersatz hinzukommen. Wenn beispielsweise die Tonnen falsch befüllt und nicht mitgenommen wurden, kann auf den Besitzer eine Sonderleerung zukommen. Wenn der Müll nicht ordnungsgemäß entsorgt wurde, etwa Batterien oder elektronische Geräte im Restmüll vorzufinden sind, kann auf den Eigentümer ein Bußgeld in Höhe von bis zu 5.000 Euro zukommen.
Schloss an den Mülltonnen bietet mehrere Vorteile
Um dem vorzubeugen, rät der Anwalt-Suchservice zu einem Schloss an den Mülltonnen. Zu dieser praktischen Lösung hat auch das Ehepaar gegriffen.
Am Ende des TikTok-Videos ist zu sehen, wie sie die Abfallbehälter künftig vor dem Nachbarn schützen: Um die Tonnen winden sich mehrere Drahtseile, die mit einem Zahlenschloss verbunden sind. Ein Schloss anzubringen, kann mehrere Vorteile haben:
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- Fremde können ihren Müll nicht mehr unerlaubt in den Tonnen entsorgen. Dementsprechend muss man kein Bußgeld fürchten.
- Tieren wird der Zugang zum Abfall versperrt. Das kann vor allem in Gegenden sinnvoll sein, in denen Waschbären regelmäßig den Unrat durchwühlen.
- Wenn die Tonnen bei starkem Wind umkippen, verteilt sich der Müll nicht auf der Straße.
Wichtig ist auch die Art des Schlosses. Unter dem TikTok-Video heißt es in einem Kommentar: „Das Verschlussseil sieht aus, als könnte er den Deckel noch teilweise öffnen und trotzdem kleine Mengen Müll wegwerfen.“
In der Nachbarstonne: Stimmen Sie mit ab.
Das richtige Schloss für den Abfall
Besser geeignet sind manuelle Schlösser, die sich direkt am Deckel anbringen lassen oder sogenannte Schwerkraftschlösser. Den Unterschied erläutert der Focus: Erstere müssen händisch geöffnet werden, bevor die Entleerung ansteht. Schwerkraftschlösser hingegen öffnen sich automatisch, wenn die Abfallbehältnisse angehoben und in den Müllwagen entleert werden.
Alternativ kann man die Mülltonnen auch in einem abschließbaren Raum unterbringen. Ob das Schloss des Ehepaars seinen Zweck erfüllt, wird sich zeigen.
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Einige Nutzer fordern einen zweiten Teil des Videos, in dem die Reaktion des Nachbars zu sehen ist. Die meisten hingegen zeigen sich empört über die Dreistigkeit des älteren Herren. In den Kommentaren ist unter anderem zu lesen:
- „Es müsste eine Sprinkleranlage angehen, wann immer jemand über den Rasen läuft.“
- „Ihr solltet einen Teenager engagieren, der in einem Werwolf-Kostüm dort sitzt.“
- „Benutzt er auch euer WLAN?“
- „Es ist eine Frechheit. Warum fragt er nicht einfach höflich? Das ist nicht so schwer.“
- „Mein Nachbar hat das einmal gemacht. Ich habe den Abfall über seinen Zaun zurückgeworfen, während er dabei zugesehen hat. Hätte er mich gefragt, hätte ich es ihm sicher erlaubt. Jetzt nicht mehr.“
- „Der Abfall sollte vor seiner Haustür landen, mit den Worten ,Ich wollte gerade Ihr Eigentum zurückgeben.‘“