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Im Durchschnitt eine 4,4: Radfahrer geben Starnberg schlechte Noten

2021-04-14T15:04:48.344Z


Die Stadt Starnberg hat beim Fahrradklima-Test des ADFC gewohnt schlecht abgeschnitten. Mit einer Durchschnittsnote von 4,4 landete sie bundesweit auf Platz 382 von 415 Städten zwischen 20 000 und 50 000 Einwohnern. „Es besteht Handlungsbedarf“, erklärt auch die Stadtverwaltung.


Die Stadt Starnberg hat beim Fahrradklima-Test des ADFC gewohnt schlecht abgeschnitten. Mit einer Durchschnittsnote von 4,4 landete sie bundesweit auf Platz 382 von 415 Städten zwischen 20 000 und 50 000 Einwohnern. „Es besteht Handlungsbedarf“, erklärt auch die Stadtverwaltung.

Starnberg – Setzen, Sechs! So schlecht fällt der Fahrradklima-Test 2020 des ADFC für Starnberg in der Summe zwar nicht aus. In einzelnen Punkten haben die 92 Teilnehmer der Befragung aber sehr wohl die Noten „mangelhaft“ und „ungenügend“ vergeben. Mit Durchschnittsnoten von 5,0 und 5,1 landeten das Fahren im Mischverkehr mit Kfz, die Ampelschaltungen für Radfahrer, die Breite der (Rad)wege und die Führung an Baustellen ganz am Ende der 27 abgefragten Punkte. Die beste Durchschnittsnote gab es mit 3,7 für geöffnete Einbahnstraßen in Gegenrichtung.

Insgesamt steht am Ende eine Durchschnittsnote von 4,4. In der alle zwei Jahre stattfindenden Umfrage bedeutet das für Starnberg eine Stagnation auf niedrigem Niveau – acht Jahre zuvor betrug der Wert 4,3. Für die Verantwortlichen im Rathaus offenbar keine Überraschung. „In der Stadt Starnberg besteht bezüglich der Verbesserung des Fahrradverkehrs Handlungsbedarf“, erklärt Sprecherin Lena Choi auf Anfrage des Starnberger Merkur. „Der motorisierte Individualverkehr dominiert aktuell, vor allem im zentralen Innenstadtbereich, und beeinträchtigt damit die Qualität und Sicherheit von Fußgängern und Radfahrern.“ Diesen Handlungsbedarf habe der ADFC-Test nun bestätigt.

„Lösungsansätze zur Verbesserung der Situation“ seien bereits in Bearbeitung

Allerdings seien „Lösungsansätze zur Verbesserung der Situation“ in Bearbeitung, teils schon umgesetzt, sagt Choi und nennt Fahrradschutzstreifen, vorgezogene Aufstellflächen an Haltelinien sowie Fahrradstraßen. Derzeit erarbeite eine Arbeitsgruppe aus Politik, Stadtverwaltung und Ehrenamt ein Maßnahmenkonzept, „um die Fahrradfreundlichkeit weiter zu erhöhen“, erklärt Choi. Erste Ergebnisse sollen im Juli im Stadtratsausschuss für Umwelt, Energie und Mobilität vorgestellt werden. Ziel sei es, bis Ende des Jahres Fördermittel zu akquirieren.

Engagierte Starnberger Radfahrer bewerten die aktuelle Situation für den Fahrradverkehr in der Stadt ähnlich schlecht wie die Teilnehmer der ADFC-Befragung. „Das Zeugnis spricht eine relativ deutliche Sprache“, sagt Andrea Schmölzer, die sich seit Jahren mit großem Einsatz für das STAdtradeln engagiert. Dabei spricht sie den Verantwortlichen in Behörden und Politik nicht den Willen an sich ab, es fehle aber „der Wille zur Konsequenz“, betont sie. Werde nämlich der Fahrradverkehr gefördert, habe das Folgen für den motorisierten Verkehr, was auf Widerstand stoße.

Kritik an Stadträten: „Sollen Frage klarer beantworten“

„Die Stadträte sollten meiner Meinung nach die Frage ,Welchen Verkehr wollen wir in unserer Stadt fördern?‘ klarer beantworten und dann auch konsequent so planen und entscheiden“, sagt Schmölzer. „Jeder Meter Fahrstreifen, jeder oberirdische Parkplatz ist ein Signal: Komm mit dem Auto. Jeder Meter Radweg, jeder gute Radlständer, jede Sekunde mehr für Fußgänger-Grün bedeutet: Geh zu Fuß oder nimm’s Radl.“ Als Beispiel führt sie die Hauptstraße an. Dort würden viele Radler, darunter „x Schüler von den großen Wohngebieten im Süden“, zu den Schulen fahren – und das oft auf dem Bürgersteig, weil es ihnen auf der Straße zu gefährlich sei.

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Auf der Leutstettener Straße gibt es eine Aufstellfläche für Radler, aber keine Radwege in beide Richtungen.

© Andrea Jaksch

„Warum führt man den Radweg aus der Weilheimer Straße nicht längst, zumindest als Fahrradstreifen, fort?“, fragt Schmölzer. Warum gelte dort nicht längst Tempo 30? „Und warum steht man sich zwischen Bücherei und Kirchplatz die Füße in den Bauch, bis es endlich grün wird?“ Die Antwort liefert sie gleich mit: „Weil der Verkehrsfluss für Motorisierte den Politikern dieser Stadt, vermutlich auch der Polizei und den Verwaltungen, wichtiger ist als Sicherheit und Komfort für Fußgänger und Radlfahrer.“

Ehepaar Reitzig: „Es muss sich etwas ändern“

Ganz ähnlich sehen die Situation Renate und Dr. Rafael Reitzig, die sich seit Jahren im Starnberger ADFC engagieren. „Es muss sich deutlich etwas ändern“, sagt das Ehepaar und führt einige Verbesserungsvorschläge an: durchgehende Fahrradwege anstatt der bisherigen Teilstücke, die Mitnahmemöglichkeit von Fahrrädern in den Stadtbussen „zumindest in verkehrsarmen Zeiten“, die Schaffung neuer Radwege wie zum Beispiel an der Prinz-Karl-Straße, wo ausreichend Platz zur Verfügung stehe, aber auch die Überwachung der geltenden Regeln. Erst kürzlich habe sich ein Autofahrer ganz bewusst und ganz dreist vor der Post auf den Radstreifen der Rheinlandstraße gestellt, berichtet Rafael Reitzig.

Source: merkur

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