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Wohnqualität im Auge behalten: Debatte zu Bebauungsplan an der Schönlinder Straße in Schongau

2021-04-15T12:04:54.539Z


In Schongau-West geht es voran: Der Bebauungsplan westlich der Schönlinder Straße kann in Kraft treten. Hinterfragt wurde, ob bei der Verdichtung die Wohnqualität leide. In Schongau-West geht es voran: Der Bebauungsplan westlich der Schönlinder Straße kann in Kraft treten. Hinterfragt wurde, ob bei der Verdichtung die Wohnqualität leide. Schongau – Vier dreigeschossige Mehrfamilienhäuser können auf der Fläche der ehemaligen Neuapostolischen Kirche entstehen, darauf hatte man sich im Februar bei der abschließenden Diskussion um den Bebauungsplanentwurf geeinigt. N


In Schongau-West geht es voran: Der Bebauungsplan westlich der Schönlinder Straße kann in Kraft treten. Hinterfragt wurde, ob bei der Verdichtung die Wohnqualität leide.

Schongau – Vier dreigeschossige Mehrfamilienhäuser können auf der Fläche der ehemaligen Neuapostolischen Kirche entstehen, darauf hatte man sich im Februar bei der abschließenden Diskussion um den Bebauungsplanentwurf geeinigt. Nun kam das Thema nach der öffentlichen Auslegung erneut auf den Tisch und wurde durchaus noch einmal kontrovers diskutiert. Recht verärgert zeigte sich Martin Schwarz (SPD) darüber, dass die blaue Atlaszeder, um deren möglichen Erhalt im Bauausschuss diskutiert worden war, noch vor Ende des Verfahrens gefällt worden war. „Es wirkt zynisch, aber solange man keine Baumschutzverordnung hat, ist ein Baum, wenn es um Wohnraum geht, nichts mehr wert“, mahnte auch Umweltreferentin Bettina Buresch (Grüne). Stadtbaumeister Sebastian Dietrich erinnerte, dass man sich darauf geeinigt hatte, die Variante ohne die Zeder weiterzuverfolgen.

Das bestimmende Thema zu diesem Tagesordnungspunkt war die massive Bebauung. Die Nachverdichtung sei zu wörtlich genommen worden, die öffentliche Fläche mit Buche solle von der Bebauung freigehalten werden, zitierte Dietrich aus der Eingabe eines Anwohners. „Ich kann dem Antragsteller nur Recht geben“, ergriff Buresch das Wort. Man dürfe in Zukunft nicht alle öffentlichen Flächen opfern, „das ist auch wichtig für die Stadtgestaltung“. Dietrich verwies darauf, dass zum einen die Buche gesichert und die öffentlichen Wege erhalten bleiben. „Die Freifläche an der Schönlinder Straße ist ein Bereich mit geringer Aufenthaltsqualität, die wenig genutzt wird“, argumentierte er. Und er gab zu bedenken, dass man noch einmal komplett in die Planung gehen müsse, wenn der Bauausschuss sich nun dagegen ausspreche.

Nachverdichtung heiße auch Nachbegrünung

Ilona Böse (SPD) zeigte Verständnis für die Nachbarn, die sich gegen eine massive Bebauung wehren, Wohnraum zu schaffen, sei aber wichtig. „Wir müssen uns schon fragen: Wollen wir, dass Schongau weiter wächst, oder wollen wir eine Mauer hochziehen und niemanden mehr reinlassen?“ Gerade im Hinblick auf die vorhandene Infrastruktur, müsse man sehen, dass die Einwohnerzahl etwas nach oben gehe. Gleichzeitig heiße aber Nachverdichtung auch Nachbegrünung, argumentierte Böse. Die SPD-Stadträtin forderte, alle Bebauungspläne daraufhin zu prüfen, wo die Stadt sich eine Nachverdichtung vorstellen könne, und wo eventuell auch neue Grünflächen geschaffen werden sollen. „Die räumliche Qualität ist eine große Aufgabe“, so Böse.

Der Grünen-Kollegin ging es weiterhin um die Wohnqualität. „Wir wollen Nachverdichtung, aber wir sollten nicht den Fehler machen, alle schönen Flecken zuzupflastern.“ Es sei nicht mehr schön, so dicht aufeinanderzusitzen. Auch an die Kinder müsse man denken, die Planung sei nicht kindgerecht, es gebe nur einen „Pseudospielplatz“.

Schallschutz: Bebauungsplan wird nachgebessert

„Wir haben Tabuflächen“, so der Hinweis Dietrichs, diese seien im Isek genau festgeschrieben. Was das Vorhaben bei der Neuapostolischen Kirche anbelangt, sei bewusst nach der Abstandsflächenregelung der alten Bauordnung geplant worden. „In Summe ist das der Versuch, maßvoll zu sein“, so Dietrich. Letztlich werde der Grundstückspreis ja auch auf die Miete umgelegt.

Ein weiteres Thema war der Schallschutz, da besserte die Stadt den Bebauungsplan noch einmal nach, wobei der künftige Bauherr nicht alles zwingend umsetzen muss. „Die Entwicklung im Schallschutz ist sehr extrem, da muss man ein gewisses Augenmaß innerhalb der gesetzlichen Bestimmungen halten“, so Dietrich. Schließlich sei entlang der Schönlinder Straße im Bestand durchaus gesundes Wohnen möglich. Für die künftige Bebauung östlich der Schönlinder Straße haben die Messwerte ergeben, dass dort eine Schallschutzmauer gebaut werden muss.

Debatte um Tempolimit in Schönlinder Straße

„Die Zone 30 wäre ein Gewinn“, griff Ilona Böse den Vorschlag von Bettina Buresch aus der vergangenen Sitzung auf, zu untersuchen, ob die Schönlinder Straße wirklich eine Durchgangsstraße ist. Andernfalls könne man dort die Geschwindigkeit begrenzen, um die Lärmbelastung für die Anwohner zu minimieren. Es gebe bereits neue Messungen, die Zahlen müssten aber erst noch interpretiert werden, so Dietrich, die Verwaltung wolle zeitnah berichten. Auch Polizei und Verkehrsbehörde müssen für so eine Entscheidung an Bord. Dietrich: „Wir können es versuchen, es aber nicht versprechen, die Hürden sind hoch.“ Der Satzungsbeschluss für den neuen Bebauungsplan fiel 8:1.

Ein Antrag der SPD-Fraktion, die Bebauungspläne der Stadt Schongau zu überarbeiten, steht am kommenden Dienstag bei der nächsten Sitzung des Stadtrats auf der Tagesordnung (Jakob-Pfeiffer-Haus, 19 Uhr).

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Source: merkur

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