Stand: 08.02.2024, 17:00 Uhr
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Ein Mann trägt sich am zerstörten Parteibüro der „Linke“ in eine Unterschriftenliste ein. © Roberto Pfeil/dpa/Archivbild
Nach einem Sprengstoffanschlag auf das Parteibüro der Linken in Oberhausen im Juli 2022 hat die Polizei eine 32 Jahre alte Frau und einen 49-jährigen Mann festgenommen. Das Paar sei wegen Herbeiführens einer Sprengstoffexplosion in Untersuchungshaft gekommen, teilten die Essener Polizei und die Staatsanwaltschaft Duisburg am Donnerstag mit.
Oberhausen - Hinweise, dass die beiden der sogenannten Reichsbürgerszene angehören, lägen den Behörden nicht vor, sagte eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft. Ob sie der rechten Szene zuzuordnen seien, werde aktuell ermittelt.
Menschen waren bei dem Anschlag am frühen Morgen des 5. Juli 2022 nicht verletzt worden. Die Parteizentrale war aber weitgehend zerstört worden und es gab Schäden an Nachbarhäusern. „Die Sprengwirkung war erheblich“, sagte die Sprecherin der Staatsanwaltschaft. Es sei eher ein Zufall gewesen, dass es keine Verletzten gab.
Vor der Festnahme des Paares hatten Einsatzkräfte die gemeinsame Wohnung der beiden durchsucht. Dabei hätten sich neue Hinweise auf eine Tatbeteiligung ergeben, hieß es in der Mitteilung.
Ein Sprecher der Linken-Partei in Oberhausen begrüßte den Fahndungserfolg. Er sei weiter der Überzeugung, dass es sich bei den mutmaßlichen Tätern um Reichsbürger oder Rechte handele. Es habe zwar im Vorfeld keine direkten Anschlagsdrohungen, aber immer wieder Hakenkreuzschmierereien im Umfeld des Büros gegeben. Die Partei warte dringend auf weitere Informationen der Behörden, sagte der Sprecher. dpa