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Wohltat für „Putins Kriegskasse“: Deutschland bekommt wohl russisches Gas – über Umwege

2024-02-22T13:12:44.190Z

Highlights: Neue Auswertungen legen in jedem Fall russisches Erdgas in die Bundesrepublik. Russland hatte die Pipeline Nord Stream 1 früh gedrosselt. Im belgischen Seehafen Zeebrügge kommen weiter Gaslieferungen aus Russland an. Ein wenig anders ist die Lage in den Niederlanden. Allein stehen diese Länder und Deutschland mit dieser Problematik nicht da.



Stand: 22.02.2024, 13:58 Uhr

Von: Florian Naumann

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Hat sich Deutschland von Putins Gaslieferungen gelöst? Nicht ganz – ein Problem im Ukraine-Krieg. Neue Auswertungen zeigen das Ausmaß des Problems.

Berlin/Bremen – Nach Beginn von Russlands Ukraine-Krieg wollte die Bundesregierung das Land von Präsident Wladimir Putin von wichtigen Geldflüssen abschneiden. Ob das in Sachen Gaslieferungen anfangs ganz freiwillig passiert ist, ist durchaus eine offene Frage – Russland hatte die Pipeline Nord Stream 1 früh gedrosselt. Neue Auswertungen legen in jedem Fall nahe: Über Umwege kommt weiterhin russisches Erdgas in die Bundesrepublik.

Das geht aus einer Berechnung der Umwelt-NGO Urgewald hervor. Die zeigt zwar zunächst, dass im Jahr 2023 Norwegen Deutschlands wichtigster Lieferant von Erdgas war: 43 Prozent der Importe – das Flüssiggas LNG ausgeklammert – gehen auf das Konto des Nato-Partners. Auf Rang zwei und drei folgen allerdings die Niederlande und Belgien. Und diese beiden Länder importieren Erdgas teils auch aus Russland.

Deutschlands Gas-Importe: Russisches LNG kommt über Umwege ins Netz

Urgewald verweist auf Recherchen der belgischen NGO Bond Beter Leefmilieu. Demnach könnten im Jahr 2022 „sechs bis elf Prozent“ der Gas-Lieferungen nach Belgien aus wieder in Gasform gebrachtem russischem LNG bestanden haben. Im vergangenen Jahr dürfte sich dieser Anteil erhöht haben: Über den Hafen Zeebrügge habe Russland 41 Prozent mehr LNG geliefert als noch 2022, hieß es – und die Gaslieferungen Belgiens an Deutschland seien stabil geblieben.

Im belgischen Seehafen Zeebrügge (hier ein LNG-Terminal) kommen weiter Gaslieferungen aus Russland an. © Montage: Imago/Kurt Desplenter/Belga/SNA/Sergej Bobylev/Pool/fn

Ein wenig anders ist die Lage in den Niederlanden. Das Land reduziere den Import, es erlaube keine neuen Verträge über den Kauf von russischem LNG. Dennoch gilt laut Urgewald auch dort: „Es kommt weiter russisches LNG an.“ Allein stehen diese Länder und Deutschland mit dieser Problematik nicht da. Österreich erhält aktuell sogar noch russisches Pipeline-Gas.

„Damit wir Putins Kriegskasse nicht immer weiter mit Geld füllen, muss die Bundesregierung Russlands Gaslieferwege nach Deutschland endlich konsequent versperren“, forderte Moritz Leiner, der Autor des am Dienstag (20. Februar) veröffentlichten Urgewald-Papiers. Aber auch die Nachbarländer müsse die Bundesregierung in den Blick nehmen: Deutschland müsse sich auf europäischer Ebene dafür einsetzen, dass „russisches Gas nicht mehr in die EU importiert und re-exportiert werden darf“.

Importeur Anteil an deutscher Versorgung
Norwegen 43 Prozent
Niederlande 26 Prozent
Belgien 22 Prozent

Quelle: Urgewald unter Berufung auf Daten der Bundesnetzagentur / Stand 2023

Russlands Kriegskasse und Gasimporte: 2022 bringt LNG Putin 19 Milliarden Euro aus der EU

Meanwhile, according to the data, direct imports of LNG continue to cover a rather small part of German gas consumption.

According to Urgewald, they account for seven percent of imports.

The USA was at the forefront.

79 percent of the LNG at German import terminals came from the United States.

Trinidad and Tobago, Angola and Norway followed in the other places with 4 percent each.

LNG pipelines are currently under construction, including in northern Germany.

There was presumably an act of sabotage at the beginning of 2024.

On Wednesday (February 21st), German Environmental Aid (DUH) and 100 other organizations also called for a Europe-wide import ban on Russian gas.

As the largest gas market in the EU, Germany has a special responsibility.

Russia's exports via pipelines have declined sharply, but the country continues to deliver via LNG terminals, especially in Spain, France and Belgium.

In 2022, LNG imports from Russia to the EU would still have amounted to 12 percent of pre-war imports and brought 19 billion euros into the Russian state coffers, the DUH said.

The Ukrainian environmental organization Razom We Stand warned urgently: Dependence on fossil fuels “leads to the continuation of this devastating war,” said founder Svitlana Romanke.

In order to stop the bloodshed in Ukraine, an accelerated transition to clean energy is necessary.

Urgewald employee Leiner made similar comments.

“Every gas supplier sends us a heavy climate burden, as well as a heavy environmental or human rights burden,” he explained.

(

fn

)

Source: merkur

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