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EZB verliert Milliarden Euro –Erster Verlust seit 20 Jahren

2024-02-23T13:14:49.310Z

Highlights: EZB verliert Milliarden Euro –Erster Verlust seit 20 Jahren. Eine Ausschüttung an die nationalen Banken fällt aus. Es stehen Verlustjahre bevor. Ihre Finanzkraft beziffert die Bank auf 46 million Euro – hier kämen das Kapital und ‘umfangreiche Ausgleichsposten aus Neubung’.



Stand: 23.02.2024, 13:59 Uhr

Von: Lars-Eric Nievelstein

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Wegen der gestiegenen Zinsen schreibt die Europäische Zentralbank (EZB) rote Zahlen. Eine Ausschüttung an die nationalen Banken fällt aus. Es stehen Verlustjahre bevor.

Frankfurt am Main – Zum ersten Mal seit etwa 20 Jahren hat die Europäische Zentralbank einen Verlust zu verzeichnen. Insgesamt sollen sich die Verluste auf 1,266 Milliarden Euro belaufen. Ursprünglich wäre die Summe deutlich höher gewesen, doch die Bank hatte ihre Rückstellungen für finanzielle Risiken aufgelöst. So konnte sie bereits 6,6 Milliarden Euro an Verlusten im Voraus tilgen. Hauptsächlich seien die gestiegenen Zinsen für diese Entwicklung verantwortlich.

Gesamtverlust der EZB (2023) 1,266 Milliarden Euro
Durch die EZB festgelegter Leitzins (Februar 2024) 4,5 Prozent
Zielbereich der Inflation 2 Prozent
Letztes Verlustjahr der EZB vorher 2004

EZB verliert durch geldpolitische Maßnahmen Milliarden von Euro

Als Grund für diesen Verlust gab die EZB „erforderliche geldpolitische Maßnahmen des Eurosystems“ an. Im Zuge der immer weiter steigenden Inflation zwischen 2022 und 2023 hatte die EZB mehrfach den Leitzins angehoben, was sich jetzt auf sie selbst negativ auswirkte. Durch die gestiegenen Zinsen wuchsen nämlich die Beträge, die die Notenbank im Rahmen von flexibel verzinsten Verbindlichkeiten zahlen musste.

EZB-Präsidentin Christine Lagarde bei der Pressekonferenz der Europäischen Zentralbank in der EZB in Frankfurt. Wegen der gestiegenen Zinsen schreibt die EZB rote Zahlen. © IMAGO / Panama Pictures

Zwar bringen ihre Vermögenswerte der EZB gleichzeitig Gewinne, aber diese wachsen nicht in demselben Umfang. Für sie sind überwiegend fixe Zinssätze und lange Laufzeiten festgelegt. Das wiederum führt dazu, dass das Geldhaus auch in den kommenden Jahren Verluste schreiben wird. „Danach sollte sie aber wieder nachhaltige Gewinne erzielen“, teilte die EZB in einer entsprechenden Meldung mit. Ihre Finanzkraft beziffert die Bank auf 46 Milliarden Euro – hier kämen das Kapital und „umfangreiche Ausgleichsposten aus Neubewertung“ zusammen. „In jedem Fall kann die EZB ungeachtet jeglicher Verluste wirksam handeln und ihr vorrangiges Mandat – die Gewährleistung von Preisstabilität – erfüllen.“

Kein Wirtschaftseinbruch in Deutschland zu befürchten

Für die nationalen Zentralbanken in der Eurozone bedeutet das: Die normalerweise übliche Gewinnausschüttung durch die EZB fällt auch in diesem Jahr aus. Bereits 2023 hatte die Zentralbank ihre Ausschüttung ausgesetzt, weil das Ergebnis hier lediglich ausgeglichen geblieben war. Den letzten Verlust hatte die EZB im Jahr 2004 ausgewiesen. Damals hatte er sich auf 1,6 Milliarden Euro belaufen.

Isabel Schnabel, die Direktorin der EZB, zeigte sich zuversichtlich, dass die EZB mit ihrer Zinspolitik keinen Wirtschaftseinbruch in Deutschland riskiere. Ihrer Meinung nach gebe es Hoffnung auf eine „weiche Landung“, sagte sie am Freitag in Mailand. So könnte es der EZB gelingen, die Inflation zu dämpfen, ohne für eine Rezession zu sorgen. Die EZB könne genug Vertrauen in ein nachhaltiges Senken der Inflation in Richtung des viel beschworenen 2-Prozent-Ziels schöpfen. Gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters ließ Schnabel allerdings offen, wann dies passieren solle.

Bundesbank mit neutralem Ergebnis; für 2024 steht Verlust bevor

Für die deutsche Bundesbank bedeuten die jüngsten Ereignisse rund um die EZB gleich in zweifacher Hinsicht einen Verlust. Erstens üben die hohen Zinsen schon einen hohen Druck auf das Geldhaus aus, zweitens fällt die erwähnte Gewinnausschüttung durch die EZB aus. Am Freitag konnte die Bundesbank dennoch für 2023 ein ausgeglichenes Ergebnis ausweisen. Dies sei allerdings nur möglich, weil sie ihre Reserven für die Risikovorsorge vollständig ausgeschöpft und die Rücklagen verringert hatte.

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Damit fällt wiederum jegliche Ausschüttung an den Bund aus. Das ist nichts Neues; bereits in den Vorjahren hatte sich die Bundesbank hier zurückhaltend zeigen müssen. Für 2024 allerdings befürchtet die Bundesbank rote Zahlen. „Wir gehen davon aus, dass die Belastungen für das laufende Jahr erneut erheblich sein werden. Sie dürften die verbliebenen Rücklagen übersteigen“, erklärte Bundesbank-Präsident Joachim Nagel in einer Pressemeldung.

Von Strafzinsen zu Mega-Zinsen

Die Bundesbank hat dabei ähnliche Probleme wie die EZB auf europäischer Ebene. In den Bilanzen der Notenbanken sind Staatsanleihen, die normalerweise kontinuierlich Geld einbringen, niedrig verzinst und werfen auf absehbare Zeit weiter eher geringe Erträge ab. Auf Einlagen von Geschäftsbanken dagegen muss die Bundesbank stets den aktuellen Einlagezins zahlen: vier Prozent.

Das war bis Mitte 2022 noch anders. Der Einlagensatz hatte minus 0,5 Prozent betragen, was bedeutete, dass Banken, die bei der Bundesbank Geld parkten, „Strafzinsen“ zahlten. Nach der rapiden Zinswende sind es wiederum die Notenbanken, die draufzahlen.

The Bundesbank will now face losses of around 200 billion euros by 2034.

This sum was arrived at by the Center for European Policy Studies (CEPS), which

calculated the losses from the PSPP and PEPP bond purchase programs for the

Handelsblatt .

The PEPP (Pandemic Emergency Purchase Program) is a temporary purchase program for bonds from public and private borrowers that was created as part of the coronavirus pandemic.

It should support the economy.

Originally, a volume of 750 billion euros was planned, but the ECB Council later increased the volume several times.

In the end, the total was 1.85 trillion euros.

Budgetary and political implications

Just as the ECB now has to forego distributions to the national banks, the Bundesbank's surplus profits are not paid out to the Ministry of Finance at the national level.

The International Monetary Fund (IMF) said such a payment is not expected again until 2032 at the earliest.

This means that the federal budget is directly missing some of its resources.

“In the end, this means losses for all of us – for all taxpayers,” Handelsblatt quoted

Reiner

Holznagel, President of the Taxpayers’ Association, as saying.

The idea that the government should inject money into the Bundesbank came into play here, but the bank itself rejected this - there were enough instruments to increase the financial resources.

However, economists also warned against political influence through such recapitalization.

This could end up leading to greater risks than just financial ones.

If losses remain too high over a long period of time, government intervention would be an appropriate remedy.

With material from Reuters

Source: merkur

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