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Streikende blockieren Eiffelturm für Touristen – dahinter steckt große Sorge um das Paris-Wahrzeichen

2024-02-23T12:52:49.166Z

Highlights: Streikende blockieren Eiffelturm für Touristen – dahinter steckt große Sorge um das Paris-Wahrzeichen. ‘Er steht seit 135 Jahren, aber wie lange noch?’, stand am Donnerstag auf einem Plakat vor dem Pariser Eiffelurm. Seit Montag ist der Eiffeturm geschlossen. Besucher mit E-Tickets für heute werden gebeten.



Stand: 23.02.2024, 13:34 Uhr

Von: Kathrin Reikowski

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Droht der Eiffelturm in Paris dem Rost zum Opfer zu fallen? Das befürchten zumindest Arbeiter, die den Turm deshalb blockieren – zum Ärger einiger Touristen.

Paris – „Er steht seit 135 Jahren, aber wie lange noch?“, stand am Donnerstag auf einem Plakat vor dem Pariser Eiffelturm. Der Eiffelturm ist seit Montag: geschlossen, Touristen können nicht mehr auf das bekannte Pariser Wahrzeichen. Sie werden dafür Zeuge eines doch etwas kuriosen Streiks im allzu streik-erfahrenen Frankreich.

Den Streikenden geht es nicht etwa um ihren Lohn, das vielleicht nur indirekt, sondern nur um ihren Turm. „Milchkuh Eiffelturm“, heißt es auf einem anderen Plakat, das die Pariser Bürgermeisterin beim Melken des Turms zeigt. Der Vorwurf der Angestellten: Rost nage am Eiffelturm, während die Stadt hohe Millionensummen aus dem Verkauf der Eintrittskarten einstreiche und an der Instandhaltung spare. Sogar ein Rat des Erbauers soll ignoriert worden sein.

Information auf der Website des Betreibers:

„Aufgrund des Streiks einer bestimmten Personalkategorie ist der Eiffelturm derzeit geschlossen. Wir entschuldigen uns für die Unannehmlichkeiten. Besucher mit E-Tickets für heute werden gebeten, ihre E-Mails zu überprüfen“, heißt es auch am Freitag auf der Website des Betreibers. Seit Montag ist der Eiffelturm geschlossen.

Streit um Anstrich für den Eiffelturm - es geht um Erbauer Gustave Eiffel und 60 Tonnen Farbe

Konkret geht es im Moment um den neuen Anstrich des Eiffelturms. Der wichtige Rat von Architekt Gustave Eiffel sei nicht mehr befolgt worden. Eiffel habe vorgegeben, der Turm müsse einmal alle sieben Jahre gestrichen werden, dann halte die beliebteste Sehenswürdigkeit von Paris ewig. Statt neuem Glanz nun also Rost, der Turm sei in einem besorgniserregenden Zustand.

„Das Bauwerk ist in einem sehr guten Zustand“, betonte indessen der Erste Beigeordnete der Bürgermeisterin, Emmanuel Grégoire, im Interview des Senders France Info. Die Stadt habe nichts versäumt, nur den letzten Anstrich wegen der Corona-Pandemie verschoben. Und dann sei beim Entfernen alter Farbschichten giftiges Blei entdeckt worden, was die Arbeiten verzögert habe. Immerhin geht es um das Auftragen von 60 Tonnen Farbe.

„Der Streik geht weiter, bis die Stadt die Beschäftigten zufriedenstellt“, sagte die Chefin der Gewerkschaft CGT, Sophie Binet, vor den Protestierenden. „Diese Mobilisierung ist im allgemeinen Interesse, denn es geht darum, dass der Eiffelturm die Mittel für eine langfristige Zukunft erhält.“ Die Erträge des Eiffelturms erlaubten problemlos einen vernünftigen Unterhalt, ohne dass am Ende beim Personal gespart werden müsse. Rund 360 Menschen sind an und auf dem Turm beschäftigt.

Wie die Betreibergesellschaft SETE am Donnerstagabend mitteilte, werde der bis 2030 laufende Vertrag mit der Stadt gerade überarbeitet. Beabsichtigt sei, die Geldzahlungen an die Stadt zu reduzieren, um den Einnahmeverlusten während der Corona-Pandemie sowie den Mehrkosten bei der Sanierung des Bauwerks Rechnung zu tragen. Außerdem sollten die Eintrittspreise um 20 Prozent erhöht werden.

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Streik statt Eiffelturm für Touristen - Sorge vor Zeit der Olympischen Spiele

Bei den Touristen ist der Frust allerdings groß: Keine Warteschlangen wie üblich, sondern Leuchtschilder, auf denen es in verschiedenen Sprachen heißt: „Wegen eines Streiks ist der Eiffelturm geschlossen, wir entschuldigen uns“. Unter einem Social Post von LeParisien heißt es allerdings auch humorvoll: „Das macht gar nichts. Bei dem Wetter, das wir seit Tagen hätten, würde man von dort eben eh nur Nebel sehen.“ Andere haben Verständnis: „Es muss wirklich schlimm sein, denn sie wollen ja nicht mal mehr Geld“, schreibt ein anderer User. Wieder andere ahnen Schlimmes für die anstehende Ferienzeit, was Streiks angeht.

Denn, ja, eines scheint gewiss: Parisbesucher können sich auf noch mehr Urlaubsbilder von streikenden Franzosen einstellen. Fünf Monate vor dem Start der Olympischen Spiele in Paris weckt der Streik am Eiffelturm die Sorge vor weiterreichenden Protesten, die die Stadt und die Spiele lähmen könnten. Am vergangenen Wochenende bremste ein Bahnstreik bereits den Verkehr in Frankreich aus und für das kommende Wochenende sind weitere Behinderungen angekündigt. Und die Beschäftigten der ohnehin überlasteten Metro in Paris haben für den gesamten Zeitraum der Olympischen Spiele bereits die Möglichkeit eines Streiks angekündigt. Außerdem sollen Reisebusse künftig der Stadt Paris fernbleiben müssen. (dpa/kat)

Source: merkur

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