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Liverpools Champions-League-Aus gegen Real Madrid: Kein Wunder

2021-04-14T22:52:48.318Z


Der FC Liverpool hatte sich die Aufholjagd fest vorgenommen – und schoss gegen Real Madrid doch kein einziges Tor. Ohne Fans und wichtige Spieler ist aus dem Weltklasseteam eine gewöhnliche Mannschaft geworden.


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Es reicht nicht: Roberto Firmino beklagt eine vergebene Chance

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Peter Byrne / dpa

Sinnbild des Spiels: Sonderlich alt war die Partie an der Anfield Road noch nicht, da gewann Liverpools Ozan Kabak in der eigenen Hälfte den Ball gegen Real-Stürmer Karim Benzema und schickte mit einem langen Schlag Sadio Mané auf die Reise. Liverpools Außenstürmer leitete mit einem Kontakt weiter zu Sturmpartner Mohamed Salah, 13 Meter vor des Gegners Tor kam der Ägypter frei zum Schuss – und schob den Ball flach an den Fuß von Real-Torwart Thibaut Courtois. Anstatt nach zwei Minuten bereits die Aufholjagd zu starten, rauften sich die Reds die Haare.

Das Ergebnis: 0:0 nach 90 Minuten hieß es zwischen dem FC Liverpool und Real Madrid. Es gab ereignisreichere Viertelfinal-Rückspiele in der Geschichte der Champions League, aber da die Madrilenen das Hinspiel mit 3:1 gewonnen hatten, war ihnen das ganz recht. Den Spielbericht können Sie hier nachlesen.

Traurige Treffer: Seit dem grenzwertig hart geführten Champions-League-Finale 2018 sind Teile der Liverpooler Anhänger nicht allzu gut auf das damals siegreiche Real Madrid zu sprechen. Im Vorfeld des Abends brachen sich diese Emotionen in enorm unschöner Weise Bahn: Der Mannschaftsbus von Real Madrid wurde mit Gegenständen beworfen, eine Scheibe beschädigt. Eine Aktion, von der niemand etwas hatte außer einen Sachschaden.

Die erste Hälfte: Auf dem Platz trug sich die Angelegenheit weit weniger hitzig zu. Liverpool wollte nach vorne spielen, hatte sich Aushilfs-Rechtsverteidiger Federico Valverde als vermeintliche Sollbruchstelle ausgeguckt, riskierte aber nicht viel. Real Madrid wollte nicht unbedingt nach vorne spielen und riskierte noch weniger. Heraus kam ein Spiel mit ausgeglichenem Ballbesitz, in dem Liverpool etwa durch James Milner (11. Minute) und Georginio Wijnaldum (42.) mehr Chancen hatte, während Real die einzige gute Gelegenheit durch einen abgefälschten Schuss von Benzema an den Pfosten setzte (20.).

Der Mann fürs Grobe: Wirklich laut wurde es im publikumslosen Anfield nur einmal: Reals Casemiro, seines Zeichens gusseiserne Abrissbirne im defensiven Mittelfeld und zuletzt beim Sieg im Clásico gegen den FC Barcelona des Platzes verwiesen, grätschte James Milner von der Seite um. Das Ganze geschah Zentimeter von Jürgen Klopp entfernt an der Seitenlinie, entsprechend empört hallten die »Red Card«-Forderungen durch die Außenmikrofone. Schiedsrichter Björn Kuipers entschied mit kühlem Kopf auf Gelb für den Übeltäter.

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Rumms: Casemiro bei der Arbeit

Foto: Darren Staples / imago images/Sportimage

Die zweite Hälfte: Weiter in Gleichzahl scheiterte Roberto Firmino kurz nach Wiederanpfiff an Courtois im Madrider Tor (46.). Der Start zur großen Aufholjagd? Mitnichten. Lücken im Madrider Abwehrverbund fanden die Reds nur noch ganz selten, hatten auf der Gegenseite sogar Glück, dass Vinícius Júnior einen Konter nicht vollenden (66.) und Benzema einen Kopfball-Aufsetzer nicht aufs Tor bringen (81.) konnte.

Der Schatten von Anfield: Manchen Spielstätten großer Fußballklubs haftet ein gewisser Mythos an, das Stadion an der Anfield Road ist da gewiss keine Ausnahme. Spätestens seit 2019, als auf dem Weg ins Finale der Champions League eine Ecke schnell ausgeführt und der FC Barcelona nach 0:3-Hinspielniederlage 4:0 besiegt wurde, konnten sich die Reds daheim jede Aufholjagd vorstellen. In der Corona-Zeit bekam der Mythos einen Knick, am Wochenende aber gelang in der Liga der erste Heimsieg seit Dezember. Ein Omen? Kein Omen. Ohne Fans bleibt der FC Liverpool zuhause ein lethargischer Problemfall.

The Normal Ones: Jürgen Klopp wird seit Jahren als Weltklassetrainer gefeiert. Nicht nur in Deutschland, wo jeder erfolgreiche Export von Fachwissen eine kollektive nationale Polonaise zur Folge hat, auch im internationalen Fußball gilt der Gegenpressing-Erfinder, Champions-League-Sieger von 2019 und Englische Meister von 2020 zurecht als Koryphäe. Mit dem Aus im Viertelfinale ist klar: In dieser Saison ohne Fans, drei wichtige Innenverteidiger und zuletzt auch Kapitän Jordan Henderson stößt der Liverpooler Volksheld an seine Grenzen, seine Mannschaft ist nichts Besonderes mehr. Nur eine Champions-League-Qualifikation über die Liga kann nun noch versöhnen, dort sind die Reds derzeit Sechster.

Premiere im Halbfinale: Der nächste deutsche Trainer-Export darf sich am 5. Mai mit Zinédine Zidanes Königlichen messen. Dann trifft Real Madrid im Halbfinale auf Thomas Tuchels FC Chelsea. Eine Weltpremiere: Noch nie standen sich die beiden Mannschaften in der Champions League gegenüber.

Source: spiegel

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