The Limited Times

Now you can see non-English news...

Ridle Baku in der Nationalmannschaft: Der Spieler, den Deutschland braucht

2021-08-31T18:12:16.120Z


Beim Neustart des DFB-Teams könnte Ridle Baku eine wichtige Rolle zufallen. Bundestrainer Flick benötigt offensivstarke Außenverteidiger wie ihn. Dass er bei der EM fehlte, war ein großer Fehler von Joachim Löw.


Bild vergrößern

Ridle Baku im Trikot der U21

Foto:

Frank Hoermann/SVEN SIMON / imago images/Sven Simon

Nach einem Trainerwechsel gehört es zu den Gepflogenheiten im Fußball, den neuen Coach über alle Maßen zu loben, und wenn die Sprache auf den geschiedenen Trainer kommt, wird allerhöchstens zwischen den Zeilen kritisiert. So handhabten es am Nachmittag auch die drei Nationalspieler Marco Reus, İlkay Gündoğan und Ridle Baku, die sowohl Fragen zum neuen Bundestrainer Hansi Flick als auch zu dessen Vorgänger Joachim Löw beantworten mussten.

Baku hinterließ dabei den besten Eindruck. Der 23 Jahre alte Spieler des VfL Wolfsburg wirkte aufgeweckt, gesprächsbereit, selbstbewusst, sympathisch und steht damit stellvertretend für den dezenten Generationswechsel, den Flick in den kommenden Monaten und Jahren anschieben möchte. Die Nationalmannschaft braucht neue Gesichter, für den viel beschworenen Neuanfang reicht es nicht, nur mit Spielern weiterzumachen, die schon jahrelang dabei waren.

Neben Florian Wirtz, Karim Adeyemi, David Raum und Nico Schlotterbeck ist Baku einer von fünf U21-Europameistern, die von Flick in die Nationalmannschaft geholt wurden. Aus einem Team, das womöglich nicht aus den besten Fußballern bestand, bei der EM aber durch einen besonderen Spirit innerhalb der Gruppe auffiel und die EM auch gewinnen konnte.

Baku hätte Kimmich Freiheiten geben können

Baku fällt dabei eine besondere Rolle zu, denn er verbindet unfreiwillig die unglücklich geendete Amtszeit von Löw mit dem Startschuss unter Flick. Auf Baku, der beim FSV Mainz ausgebildet wurde und nun im zweiten Jahr in Wolfsburg große Fortschritte macht, hatte Löw in seinem EM-Kader verzichtet – einer seiner letzten großen Fehler.

Im Verlauf der Europameisterschaft wurde mit jedem Tag klarer, dass Löws Idee, ohne Rechtsverteidiger auszukommen und stattdessen Joshua Kimmich aus der Zentrale nach außen zu ziehen, die Statik der gesamten Mannschaft ins Wanken brachte. Kimmich fehlten rechts die Einflussmöglichkeiten, und er hinterließ eine nicht zu schließende Lücke im deutschen Zentrum. Baku hätte die Lösung für diese Probleme sein können.

»Es war klar, dass ich U21 spielen soll«, sagte Baku auf der Pressekonferenz in Stuttgart vor Flicks Premierenspiel als Bundestrainer gegen Lichtenstein am Donnerstag in St. Gallen. Im DFB-Team debütiert hatte er im vergangenen November, danach sei wohl beschlossen worden, dass Baku sich erst einmal über weitere Einsätze in der U21 empfehlen solle. Was er mit guten Leistungen in der EM-Gruppenphase im März 2021 genauso tat wie in der Rückrunde beim VfL Wolfsburg, wo er zehn Scorerpunkte sammelte.

Dem ehemaligen Nationaltrainer scheint das nicht gereicht zu haben. Vor der Nominierung habe es »keinen direkten Kontakt mit Löw« gegeben, sagte Baku, der auch offenbarte, sich »Hoffnungen« auf einen Kaderplatz bei der großen EM gemacht zu haben.

Bakus Stärken liegen in der Offensive

Unter Flick soll sich der Spielstil der Nationalmannschaft verändern. Er wird wieder auf Viererkette setzen, die Verteidigung soll insgesamt höher stehen, Gegenpressing bekommt eine höhere Wertigkeit als unter Löw, zudem will er mit Standardtrainer Mads Buttgereit bei Ecken und Freistößen gefährlicher werden.

Geblieben sind Flick die Baustellen, die auch Löw schon seit Jahren mit sich herumschleppen musste. Der fehlende Stoßstürmer ist ein Problem, aber auch die Besetzung der beiden Außenverteidigerposten. Baku könnte zu dem Spieler werden, der Deutschland rechts defensiv gefehlt hat. Auch wenn er sowohl in der U21 als auch in Wolfsburg häufig als Außenstürmer gespielt hat und er das Verteidigen auf höchstem Niveau noch unter Beweis stellen muss.

Baku selbst nennt die gesamte rechte Seite seine Heimat, wobei er den »Offensivdrang« als klare Stärke hervorhebt. Er ist schnell, er spielt auch im Angriffsdrittel lieber flache Pässe als hohe Flanken, sein erster Kontakt gibt ihm oft einen Vorteil, er ist auch selbst für Tore gut.

Baku, dessen Vorname eigentlich Bote Nzuzi lautet, wurde einst von seinem Vater Ridle gerufen, weil der ein großer Fan von Karl-Heinz Riedle war. 2018 ließ sich der Sohn den Spitznamen dann in den Personalausweis schreiben. Und in Wolfsburg kann es sogar mal vorkommen, dass Baku – wie früher Mittelstürmer Riedle – in zentraler Angriffsposition auftaucht und Bälle fordert. »Im Verein haben wir einen anderen Spielstil«, sagte Baku, »da habe ich mehr Freiheiten. Beim DFB gibt es eine klare Position, die muss man einhalten.«

Ridle Baku sounded like the new student in the class. It could be that he will feel at home quickly.

Source: spiegel

All sports articles on 2021-08-31

You may like

Trends 24h

Latest

© Communities 2019 - Privacy

The information on this site is from external sources that are not under our control.
The inclusion of any links does not necessarily imply a recommendation or endorse the views expressed within them.