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Rio Javari in Brasilien: In Schlangenlinien zum großen Fluss

2020-09-21T13:08:34.164Z


Der Rio Javari im Osten Brasiliens bildet die Grenze zu Peru. Ehe das Gewässer in den Amazonas fließt, malt es ein paar beachtliche Kringel in die Topografie.Icon: vergrößern Aufnahme des Rio Javari und des Itaquai im Amazonasgebiet Foto: ESA / CC BY-SA 3.0 IGO Es sieht aus, als hätte ein Künstler im Rotwein-Rausch den Pinsel ein kleines Stück zu beschwingt über die Leinwand gleiten lassen. Die blaue Farbe dreht eine Schleife nach der anderen, immer ausladender werden die Kurven. Aber einen filigranen Flusslauf wie diesen auf dem Satellitenbild oben


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Aufnahme des Rio Javari und des Itaquai im Amazonasgebiet

Foto: ESA / CC BY-SA 3.0 IGO

Es sieht aus, als hätte ein Künstler im Rotwein-Rausch den Pinsel ein kleines Stück zu beschwingt über die Leinwand gleiten lassen. Die blaue Farbe dreht eine Schleife nach der anderen, immer ausladender werden die Kurven.

Aber einen filigranen Flusslauf wie diesen auf dem Satellitenbild oben kann man sich eigentlich nicht ausdenken. Er ist Realität und die Natur selbst der große Künstler.

Die Aufnahme aus dem Amazonas-Gebiet in Südamerika zeigt den Rio Javari, der von West nach Ost mäandert, zu seiner Mündung durch den tropischen Regenwald. Er ist einer der südlichen Nebenflüsse des Amazonas. Der Javari entspringt in Peru, hier heißt er Yavarí.

Er fließt über tausend Kilometer und bildet fast auf seiner gesamten Länge die Grenze zwischen Brasilien und Peru. Aber bevor der Javari in einem großen Dreieck aus Wasser, das zwei Inseln einschließt, in den von Nordwest kommenden Amazonas fließt, stößt von Süden noch der Itaquai dazu. Auch er dreht ein paar Extrarunden durch den Urwald.

Dass Flüsse Schleifen bilden, also mäandern, liegt an unterschiedlichen Fließgeschwindigkeiten im Strom. Zu den Veränderungen im Flusslauf kommt es, weil Pflanzen oder Gestein auf dem Boden bei geraden Flüssen Querströmungen erzeugen. Sie drücken gegen das Ufer und bauen dort Sediment ab. So entstehen kleinere Biegungen und Buchten.

Auch der Amazonas ist ein unruhiger Geist. Sein Bett wechselt ständig die Gestalt. Er gilt mit einer Breite zwischen 1,6 und zehn Kilometern als der breiteste Fluss der Welt. In der Regenzeit weitet er sich an manchen Stellen auf rund 50 Kilometer aus. Die Folgen seiner ständig wechselnden Strömung sind weitere Flussbetten. Sie sind auf der Aufnahme als dünne Linien um den Hauptfluss herum am oberen Bildrand zu erkennen.

Bei der Aufnahme oben, die der Esa-Satellit "Sentinel-1" gemacht hat, handelt es sich um ein sogenanntes Falschfarbenbild. Forscher färben dabei die Bilddaten ein, die sich bei Satelliten häufig auch aus anderen Bereichen des elektromagnetischen Spektrums wie beispielsweise Radar- oder Infrarotstrahlung zusammensetzten. So werden Bereiche wie Vegetation oder urbane Regionen auf der Erdoberfläche besser sichtbar als bei reinen Fotografien. In diesem Fall stammen die Daten aus dem Radargerät des Satelliten. Für das Bild wurden zwei Datensätze miteinander kombiniert. Normalerweise wären sie schwarz-weiß.

Einmal New York City - Rom

Auf dem "Sentinel"-Bild sind bebaute Gebiete in Cyan erkennbar. Die beiden Städte Tabatinga und Leticia im brasilianischen Bundesstaat Amazonas (nahe des rechten Bildrands) sind mit ihren Flughäfen zu sehen. Die gelbe und orange Farbe auf dem Bild zeigen den umliegenden Amazonaswald.

Durch diese grüne Landschaft muss der Amazonas noch ein ganzes Stück fließen, bis er seine Mündung am Atlantik erreicht. Insgesamt legt er 6400 Kilometer zurück - das entspricht der Strecke von New York City nach Rom.

Icon: Der Spiegel

joe

Source: spiegel

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