Stand: 17.01.2024, 15:30 Uhr
Von: Philipp Kuserau
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Der Tod von Franz Beckenbauer erschütterte die Sportwelt. Auch Boris Becker zeigt sich tief bewegt und erzählt von einer besonderen Beziehung.
München ‒ Charismatisch, humorvoll, respektvoll: Eigenschaften, die Franz Beckenbauer ausgemacht haben und für die er auf dem gesamten Globus bekannt war. Die Sportwelt trauert um eine ihrer Ikonen, so auch Boris Becker, dem wohl größten Tennisspieler Deutschlands.
Becker über Beckenbauer: „Franz hat Dinge erlebt, die auch mir widerfahren sind“
„Deutschland hat einen sehr großen Mann verloren“, sagte Becker im Rahmen einer von Eurosport veranstalteten Medienrunde. Der Tod des „Kaisers“ habe ihn tief getroffen. „Ich bin glücklich, ihn als Freund kennengelernt zu haben. Also in vielen privaten Momenten, in denen ich einfach Fragen hatte“, so der frühere Tennis-Star. „Der Franz ist über 20 Jahre älter und hat Dinge erlebt, die auch mir widerfahren sind“, sagte Becker. „Und deswegen konnten wir uns auf Augenhöhe austauschen“.
„Insofern habe ich ihn wirklich persönlich sehr geschätzt, sehr gemocht und bis vor Kurzem auch noch engen Kontakt zu ihm gehabt, als es ihm noch ganz gut ging“, erzählte der 56-Jährige in der Medienrunde. Auch Stefan Effenberg ging der Tod des „Kaisers“ sehr nahe ‒ der Ex-Bayern-Spieler verließ unter Tränen die Doppelpass-Runde und erklärte im Nachgang seinen emotionalen Ausbruch.
Für Boris Becker war Franz Beckenbauer ein Vorbild. © imago sportfotodienst
Becker trauert um den Kaiser: „Wusste, es geht ihm nicht so gut“
Für Becker sei Beckenbauer auch ein Vorbild und Mentor gewesen. „Für seine menschliche, aber auch sehr erfolgreiche Art und Weise - im Fußball und in seiner zweiten Karriere als Trainer und seiner dritten Karriere als Präsident und in seiner vierten Karriere oder fünften als Funktionär. Er hat eigentlich alles richtig gemacht“, erinnerte sich der dreifache Wimbledon-Sieger. „Gerade, wenn man Deutscher ist, hat man ihm wirklich viel zu verdanken.“
Beckenbauer gehörte laut Becker zu seinem „engeren Freundeskreis“. Daher sei die Nachricht vom Tod, die am vergangenen Montag die Öffentlichkeit erreichte, auch ein „herber Schlag“ und „Riesenschock“ für ihn und seine Familie gewesen. „Ich wusste, es geht ihm nicht so gut, aber ich wusste nicht, dass er am Sonntag sterben würde.“ Auch weitere Weggefährten nahmen Abschied von der „Lichtgestalt“ ‒ Torwart-Legende Sepp Maier fand rührende Worte in einem Abschiedsbrief. (kus)