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Das steckt hinter dem „Tatort“-Abschied von Miroslav Nemec und Udo Wachtveitl

2024-01-17T06:20:28.483Z

Highlights: Das steckt hinter dem „Tatort’-Abschied von Miroslav Nemec and Udo Wachtveitl. Am 4. Februar läuft mit ‘Das Wunderkind’ zunächst noch die 94. Folge. Nummer 95 ist bereits abgedreht (Titel: ‘Schau mich an’), fünf weitere sind in Arbeit.



Stand: 17.01.2024, 07:06 Uhr

Von: Stefanie Thyssen

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Batic und Leitmayr verabschieden sich nach über 30 Jahren vom Münchner „Tatort“. Die Darsteller Udo Wachtveitl und Miroslav Nemec erklären exklusiv, warum.

München – Nun ist es raus: Im exklusiven Interview mit unserer Zeitung verraten die Münchner „Tatort“-Kommissare Udo Wachtveitl (65) und Miroslav Nemec (69), dass der 100. Fall ihr letzter sein wird. Ausgestrahlt wird er in gut zwei Jahren, wann genau, steht noch nicht fest. Am 4. Februar läuft mit „Das Wunderkind“ zunächst noch die 94. Folge, Nummer 95 ist bereits abgedreht (Titel: „Schau mich an“), fünf weitere sind in Arbeit.

Batic und Leitmayr verabschieden sich nach über 30 Jahren vom Münchner „Tatort“. Die Darsteller Udo Wachtveitl und Miroslav Nemec erklären exklusiv, warum. © BR/Sappralot Productions GmbH/Hendrik Heiden

Warum die 100. Episode die richtige fürs Finale ist und wie oft Nemec und Wachtveitl in den vergangenen 33 Jahren, in denen sie die Ermittler Batic und Leitmayr spielen, schon ans Aufhören gedacht haben, lesen Sie hier.

Udo Wachtveitl und Miroslav Nemec erklären ihren „Tatort“-Abschied

Der 100. Fall wird Ihr letzter sein. Warum ist das der richtige Zeitpunkt, um aufzuhören?

Miroslav Nemec: Wir haben uns schon länger mit dem Thema Abschied beschäftigt. Damals, so ungefähr ab dem 90. Fall, hatten wir schon die Idee, uns an einer „magischen“ Zahl zu orientieren. 99 wäre unser Favorit gewesen. Doch die Verantwortlichen beim BR haben uns gefragt, ob wir nicht die 100 vollmachen wollen. Und da 99,5 in diesem Fall kein umsetzbarer Kompromiss gewesen wäre, haben wir uns auf die 100 geeinigt. (Lacht.)

Udo Wachtveitl: Es gab in den vergangenen Jahren bis heute nie eine Vorgabe, wann wir aufhören sollten. Es wurde zuletzt für mich nur durch die Fragen von außen zu einem Thema – und dann dachte ich: Stimmt, irgendwann muss man ja auch mal aufhören. (Lacht.) Zumal der „Tatort“ ein dem Realismus verpflichtetes Format ist und es wirklich nicht glaubwürdig wäre, wenn wir mit dem Rollator auf Verbrecherjagd gehen müssten. Sachen fangen an, Sachen hören auf. So ist es im Leben. Und dann lag die Zahl 100 nah.

Nemec: Es sollte vor allem nicht so sein, dass man aufhört, weil es nicht mehr funktioniert. Das Gegenteil ist ja der Fall.

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Stimmt. Ihre „Tatorte“ gehören nach wie vor zu den erfolgreichsten. Die Folge „Hackl“ ist eine der zehn meistgesehenen Sendungen des Jahres 2023 überhaupt…

Nemec: Ja, genau. Die Quoten waren sehr hoch, gerade im vergangenen Jahr. Daran liegt es also nicht, auch nicht an irgendeiner neuen, von außen vorgegebenen Strategie – und an unserer Verdrossenheit sowieso nicht.

War immer klar, dass Sie beide zusammen aufhören?

Wachtveitl: Ja.

Nemec: Ja, das war für mich auch immer klar.

Ist der Umstand, dass Ihr Abschied nun besiegelt ist, emotional für Sie?

Nemec: Im Moment begreift man ihn vielleicht noch nicht so richtig. Wir haben ja noch Dreharbeiten vor uns. Insofern bin ich im Moment nicht auf Abschied eingestellt, sondern auf Arbeit. (Lacht.)

Wachtveitl: Ich bin generell nicht so ein tränengeneigter Typ. Bis jetzt bin ich sehr einverstanden mit der Entscheidung, was sicher auch daran liegt, dass wir uns das genau so ausgesucht haben. Aber vielleicht kommt das dicke Ende noch. (Lacht.) Man überrascht sich ja manchmal selbst.

Nemec: Emotional wird es sicher, wenn das letzte Drehbuch da ist. Wenn die letzte Szene gedreht, die letzte Klappe gefallen ist. Dann wird es vermutlich sehr ambivalent werden, auch sentimental. Es waren und sind ja schöne Zeiten. Und die nächsten zwei Jahre werden wir noch voll auskosten.

Schöne Zeiten – das stimmt gewiss. Aber zu einer so langen Arbeitsbeziehung gehören doch auch Krisen. Wie oft haben Sie in den vergangenen 33 Jahren schon mal ans Aufhören gedacht?

Wachtveitl: Auf jeden Fall einstellig. Drei Mal kommt hin, denke ich.

Nemec: So zwei, drei Mal, würde ich auch sagen.

Woran lag’s?

Nemec: Es gab Unstimmigkeiten. Einmal war es zwischen uns richtig schwierig, weil wir nicht der gleichen Meinung waren, was ein Drehbuch anging.

Wachtveitl: Ja, immer mal wieder haben wir uns auch über Drehbücher geärgert, bei denen ich gesagt habe: Mensch, Leute, gebt euch doch etwas mehr Mühe! Das war vielleicht ungerecht, denn die Mühe sollte man niemandem absprechen. Aber das Ergebnis zählt.

Was hat Sie in schwierigen Zeiten am „Tatort“ festhalten lassen?

Nemec: Wir haben immer eine Verantwortung gespürt, auch eine Solidarität gegenüber dem Sender und nicht zuletzt gegenüber den Zuschauern. Deswegen haben wir uns dann wieder zusammengerauft.

Wachtveitl: Was es tatsächlich gibt, ist eine Loyalität zum ganzen Projekt. Das setzt man nicht wegen einer Streiterei aufs Spiel. Und bei drei Filmen im Jahr konnte man sich in den Phasen dazwischen auch immer ein bisschen voneinander erholen (lacht) und sich anderen Projekten widmen.

Nemec: Ja, das stimmt. Wir hatten und haben ja beide neben dem „Tatort“ andere künstlerische Interessen, das war uns immer wichtig.

Was werden Sie am meisten vermissen?

Nemec: Die vertraute Teamarbeit. Die schöne Überraschung, wenn ein neues Buch kommt. Die gemeinsame Arbeit mit den Autorinnen und Autoren, Regisseurinnen und Regisseuren, der Redaktion und allen anderen Beteiligten. „Tatort“ bedeutet immer Teamarbeit. Und diese Ensemble-Leistung, die wird mir fehlen.

Steht schon fest, wie Ihr Ausstieg aussehen wird?

Nemec: Es gibt Ideen, aber die werden noch nicht verraten.

Wachtveitl: Wir wollen einen Abschied, der zu uns passt.

Was heißt das?

Wachtveitl: Ein dramatischer Tod? Pfffhh... Wir haben immer versucht, Batic und Leitmayr als Figuren zu charakterisieren, die gern leben.

Nemec: Und was das angeht, werden wir uns in der letzten Folge sicher treu bleiben. Diese Haltung hat uns ja ausgezeichnet, das kann man schon so sagen.

Was sollen die Zuschauer über Sie sagen nach dem Ende von Batic und Leitmayr? Was bleibt?

Wachtveitl: Ich würde mich freuen, wenn wir eine wirkliche Bereicherung für den „Tatort“ waren. Und ich fände es schön, wenn sich die Zuschauer daran erinnern, dass wir nicht diesem Trübsinns-Kitsch anheimgefallen sind, bei dem alles traurig sein muss und alle so eine schicke schlechte Laune haben. Nee! Wir, der Ivo, der Franz, der Miro und ich, wir finden: Das Leben ist gut! Und deswegen schützen wir es auch, indem wir ein Teil der Generalprävention sind sozusagen. Wer heute einen umbringen will, der soll wissen: Batic und Leitmayr kommen vielleicht um die Ecke und bringen die Welt wieder in Ordnung. Jedenfalls symbolisch.

Source: merkur

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