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Rezo gegen Funk: nächster Tiefschlag für das Vertrauen in den öffentlich-rechtlichen Rundfunk

2024-01-17T09:49:40.343Z

Highlights: Rezo gegen Funk: nächster Tiefschlag für das Vertrauen in den öffentlich-rechtlichen Rundfunk. Auf dieses prasselt nun tausendfach Kritik ein. Die Vorwürfe: unsaubere journalistische Arbeit und die Verbreitung of Unwahrheiten. Rezo ließ das nicht lange auf sich sitzen, veröffENTlichte bereits zwei eigene Videos.



Stand: 17.01.2024, 10:37 Uhr

Von: Moritz Maier

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Der YouTuber Rezo wirft STRG_F von ARD und ZDF Lügen vor, Millionen Menschen sehen sein Video. So steht es um das Vertrauen in den öffentlich-rechtlichen Rundfunk.

Stuttgart – Das Reportageformat STRG_F befindet sich in einer schweren Krise. Grund dafür ist ein kürzlich erschienenes Video des Funk-Kanals, der Teil des digitalen Jugendangebots von ARD und ZDF ist. Auf dieses prasselt nun tausendfach Kritik ein. Die Vorwürfe: unsaubere journalistische Arbeit und die Verbreitung von Unwahrheiten. Das sagt der YouTuber Rezo in einem Video, das schon über zwei Millionen Menschen gesehen haben. STRG_F gibt Fehler zu, bittet um Entschuldigung. Der Fall könnte die Glaubwürdigkeit in den gesamten öffentlich-rechtlichen Rundfunk (ÖRR) beschädigen. Journalistikprofessorin Annika Sehl weiß um das Risiko solcher Fälle für das Vertrauen in den ÖRR und sagt, die Kontroverse kann „großen Schaden anrichten.“

Rezo gegen Funk und STRG_F: So kam es zur Schlammschlacht

Der Fall Rezo gegen STRG_F wird zur Schlammschlacht. Auslöser war eine vor wenigen Wochen erschienene Videoreportage des Funk-Formats, in der Nahrungsergänzungsmittel kritisch betrachtet werden. Darin kam auch der Millionen-YouTuber Rezo vor, der als Werbepartner für das umstrittene Unternehmen „More Nutrition“ auftrat. Ihm wird vorgeworfen, auf kritische Fragen der Reporterinnen und Reporter zu seinem Auftreten als Markenbotschafter nicht rechtzeitig und unvollständig geantwortet zu haben. Rezo ließ das nicht lange auf sich sitzen, veröffentlichte bereits zwei eigene Videos mit umfassenden Vorwürfen an das Team von ARD und ZDF.

Was seitdem folgt, sind Reaktions-Videos beider Seiten und Tausende von Menschen in den Kommentaren, die Rezos Vorwürfen Glauben schenken und die Abschaffung von STRG_F fordern. Dessen Team hat nun über Instagram eine umfassende Aufarbeitung des Falls angekündigt und am Montag, 15. Januar, erstmals eigene Versäumnisse eingeräumt. „Wir bitten Rezo und euch für diese Fehler um Entschuldigung“, heißt es darin. Es geht um die Vorwürfe, Rezo gegenüber unprofessionell aufgetreten zu sein und im Nachgang Unwahrheiten zu Gesprächsdetails verbreitet zu haben. Medienexpertin Annika Sehl hält eine kritische Betrachtung der Medien, speziell des öffentlich-rechtlichen Rundfunks für sehr wichtig – wenn sie fundiert ist.

Studie zeigt: Das Vertrauen in Öffentlich-Rechtliche sinkt

Sehl ist Inhaberin des Lehrstuhls für Journalistik mit Schwerpunkt Medienstrukturen und Gesellschaft an der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt. Schuldzuschreibungen während des laufenden Streits zwischen Rezo und STRG_F hält sie für wenig hilfreich. Stattdessen spricht sie sich gegenüber unserer Redaktion allgemein für Medienkritik aus – „aber mit Substanz.“

„Während der Pandemie 2020 lag das Medienvertrauen auf einem Spitzenwert, 2022 ist es etwas abgesunken“, sagt Sehl. Sie bezieht sich dabei auf Zahlen der „Langzeitstudie Medienvertrauen“ der Universität Mainz. Diese zeigt, dass auch das öffentlich-rechtliche Fernsehen 2022 nur noch 62 Prozent der Befragten (zuvor 70) für vertrauenswürdig hielten, die Kurve zeigt also nach unten.

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Expertin: sachliche Kritik an Medien ist gerechtfertigt

Im Vergleich mit Lokal- und Tageszeitungen genießt der öffentlich-rechtliche Rundfunk noch das höchste Vertrauen, doch Skandale und Angriffe von außen schaden ihm. Der „Fall Rezo“ reiht sich in eine Serie von Kontroversen ein. Zuletzt stand der Rundfunk Berlin-Brandenburg (rbb) wegen Geldverschwendung durch die ehemalige Intendantin Patricia Schlesinger im Fokus. Laut Sehl sind „Fehlleistungen und Skandale wie beim rbb für das öffentliche Bild nicht zuträglich.“

Der YouTuber Rezo steht immer wieder durch seine politischen Videos in den Schlagzeilen. Nun hat er schwere Vorwürfe gegen das Funk-Format STRG_F erhoben – und seine Follower fordern Konsequenzen. © IMAGO/gbrci

Wichtig bei berechtigter Kritik an einzelnen Fällen sei es, „nicht von einem Fehler auf das gesamte System zu schließen; die Medienkritik darf nicht weitere Rückschlüsse ziehen, als sachlich begründet werden kann“, sagt die Eichstätter Professorin.

Rechte Kreise machen Stimmung gegen Rundfunk und verbreiten Desinformation

Neben solchen Kontroversen tragen zunehmend auch gezielte Desinformation und Stimmungsmache aus rechten Kreisen im In- und Ausland zum Misstrauen gegen den ÖRR bei. „Populistische Angriffe auf den öffentlich-rechtlichen Rundfunk haben deutlich zugenommen, nicht nur in Deutschland“, sagt Sehl.

Die Expertin plädiert dafür, nicht nur auf die negativen Seiten der Debatte zu hören: „Die Mehrheit der Deutschen sagt weiterhin, dass öffentlich-rechtliche Informationsangebote einen wichtigen Beitrag zur Demokratie leisten“, so Sehl. „Viele üben zwar auch Kritik, finden die Anstalten beispielsweise zu aufgebläht, aber sie halten den öffentlich-rechtlichen Rundfunk für unverzichtbar.“ Konstruktive Kritik sei wichtig bei der Frage, wie Vertrauen in die Institutionen wieder hergestellt werden kann. Damit beschäftigt sich auch der von den Bundesländern aufgestellte Zukunftsrat, eine Expertenrunde, der auch Professorin Sehl angehört. Dieser soll noch in diesem Jahr Reformvorschläge für mehr Vertrauen in den ÖRR vorstellen.

Rezo und STRG_F wollen sich für eine Aussprache treffen

Wie es im „Fall Rezo“ und den Menschen weitergeht, die ihr Vertrauen in STRG_F und den ÖRR verloren haben, ist offen. Die ausführliche Stellungnahme durch Funk ist angekündigt, ein Datum dafür gibt es noch nicht. Immerhin: Die Streitparteien haben sich wohl auf ein persönliches Treffen zur Aussprache verständigt.

Source: merkur

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