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Asylunterkünfte: Absage ans Landratsamt

2024-01-18T08:19:42.427Z

Highlights: Starnberger Landratsamt fragt in den elf Gemeinden mit Containeranlagen deshalb aktuell ab, ob diese erweitert werden können. Aus Inning kam am Dienstag ein klares Nein. Die Zahl der Asylsuchenden steigt, Plätze werde knapp. Dabei soll es auch bleiben.



Stand: 18.01.2024, 09:02 Uhr

Von: Andrea Gräpel

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Die Unterkunft an der Schornstraße in Inning ist offiziell für 96 Menschen ausgelegt, aktuell leben dort 80 Flüchtlinge. Dabei soll es auch bleiben. © Andrea Jaksch

Die Zahl der Asylsuchenden steigt, Plätze werden knapp. Das Starnberger Landratsamt fragt in den elf Gemeinden mit Containeranlagen deshalb aktuell ab, ob diese erweitert werden können. Aus Inning kam am Dienstag ein klares Nein.

Inning – Als eine der ersten Kommunen im Landkreis stellte die Gemeinde Inning im Jahr 2015 in ihrer Mehrzweckhalle Notunterkünfte für geflüchtete Menschen zur Verfügung. Wochenlang war die Sportstätte damals nicht nutzbar. Im Dezember desselben Jahres wurde die Containeranlage an der Schornstraße in Betrieb genommen mit Platz für offiziell 96 Menschen, wenn jedes der Appartements mit acht Personen belegt ist, die in Zimmern mit jeweils zwei Stockbetten schlafen. „Das geht an der Realität vorbei“, sagt Ute Hörri. Sie betreut die Flüchtlinge im Auftrag der Nachbarschaftshilfe, bezahlt von der Gemeinde in Form eines sogenannten Minijobs. Aktuell lebten 80 Flüchtlinge in der Anlage, sagt Ute Hörri auf Nachfrage des Starnberger Merkur. „Die Anlage ist damit voll belegt.“ Gespannt saß auch sie am Dienstagabend unter den Besuchern im Sitzungssaal des Inninger Rathauses, als der Gemeinderat über die Erweiterung der Anlage entscheiden sollte. Darum hatte Landrat Stefan Frey gebeten.

Bürgermeister Walter Bleimaier schloss eine Erweiterung an der Schornstraße kategorisch aus: „Dann würde uns bei der Erweiterung des Sportplatzes Fläche für die Parkplätze fehlen. Die brauchen wir“, sagte er. Auch mit dem Lärmschutz würde dies nicht mehr funktionieren. Nachdem die Planung für den Sportplatz so weit fortgeschritten ist, gab es dazu keinen Einwand seitens des Gemeinderats.

Barbara Wanzke (Grüne) allerdings hatte in Erinnerung, dass es eine alternative Fläche an der Landsberger Straße gegeben habe. Diese befinde sich zwar nicht in Gemeindebesitz, sei ihres Wissens nach aber aktuell verfügbar. Diese Aussage löste im Gremium eine kleine Protestwelle aus, angefangen beim Bürgermeister. „Wir haben seit acht Jahren Unterkünfte, einige Gemeinden im Landkreis haben bis heute keine“, sagte Bleimaier. Und in der Gemeinde lebten weit mehr Menschen als Inning nach dem Königsteiner Schlüssel unterbringen müsse, fügte Dr. Ajay Singh (FDP) kritisch hinzu. Er sprach sich gegen die weitere Aufnahme von Flüchtlingen aus – egal wo.

Sorge anderer Art hatte Marita Seefelder (Grüne): „Mit einer Erweiterung entstünde ein eigenes Viertel. Das widerspricht jedem Prinzip der Integration.“ Johann Ritzer (FBB) sprach sogar von einem neuen Ortsteil, der irgendwann nicht mehr zu beherrschen sei. Ganz abgesehen von der Kinderbetreuung, die nicht zu stemmen sei, wie Angelika Wenisch (SPD) anmerkte und von Anja Wagatha (CSU) darin bekräftigt wurde. „Wir sind an der Grenze dessen, was wir leisten können, um die Kinder zu integrieren. Und einen Helferkreis gibt es quasi nicht mehr“, sagte Wagatha, die auch stellvertretende Leiterin der Inninger Grundschule ist.

Unterm Strich war sich der Gemeinderat einig, das Gesuch des Landratsamts abzulehnen und auch nicht auf mögliche Alternativen an anderen Standorten zu verweisen. Erst mal seien die anderen dran, lautete die Meinung – mit einer Ausnahme: Barbara Wanzke stimmte als einzige dafür, in Inning weitere Flüchtlinge aufzunehmen.

Source: merkur

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