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Gefahr von Burnout: Mental Load und chronischer Stress können dazu führen

2024-01-17T20:27:49.977Z

Highlights: Burnout, zu Deutsch ‘Ausgebranntsein’, versinnbildlicht den körperlichen und mentalen Zustand von Betroffenen. In Deutschland waren laut einer Erhebung des Statistischen Bundesamts im Jahr 2019 rund 185.000 Menschen von einem Burnout betroffen. ‘Mental Load’ kann als geistige und emotionale Belastung verstanden werden, die durch zahlreiche Aufgaben entsteht.



Stand: 17.01.2024, 21:21 Uhr

Von: Natalie Hull-Deichsel

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Neben Burnout gewinnt auch der Zustand von „Mental Load“ oder vielmehr „Mental Overload“ in der Öffentlichkeit zunehmend an Aufmerksamkeit. Beides hängt unweigerlich zusammen – mit ernsten Folgen.

Burnout, zu Deutsch „Ausgebranntsein“, versinnbildlicht den körperlichen und mentalen Zustand von Betroffenen. Das Ausgebranntsein hat enorme Erschöpfung ähnlich einer Fatigue und das Gefühl von Überforderung zur Folge. In Deutschland waren laut einer Erhebung des Statistischen Bundesamts im Jahr 2019 rund 185.000 Menschen von einem Burnout betroffen. Öffentlich sprechen immer mehr Prominente, Politiker und auch Betroffene selbst über die mittlerweile durch die Weltgesundheitsorganisation (WHO) anerkannte Erkrankung. Laut WHO definiert sich Burnout zunächst als ein auf die Arbeit bezogenes Syndrom, das durch chronischen Stress, Überforderung sowie Mangel an sozialer Anerkennung ausgelöst wird – bei Frauen häufiger als bei Männern.

Dabei sind es bei weitem nicht nur bestimmte Berufsgruppen, die durch kritische Rahmenbedingungen für einen Burnout gefährdet sein können. Auch Personen, die besonders engagiert, hilfsbereit, fast selbstlos sind und an sich extrem hohe Leistungsanforderungen stellen, können in die Belastungsspirale geraten. Menschen, die unter der herausfordernden Vereinbarkeit von Familie und Beruf leiden, erfahren zusehends eine mentale Belastung, den „Mental Overload“. Gerade Frauen und Mütter sind aufgrund der noch herrschenden Rollenverteilung betroffen. Diplom-Psychologin Patricia Cammarata möchte anhand ihres Buches „Raus aus der Mental Load-Falle“ und im Gespräch mit AOK auf die Risiken von „Mental Load“ aufmerksam machen – besonders für Frauen.

Stress und Erschöpfung: Was die Last, an alles zu denken, mit jemandem macht

Frauen insbesondere Mütter sind häufiger von „Mental Load“ betroffen, was zu einem Burnout beitragen kann. © NomadSoul/Imago

„Mental Load“ kann als geistige und emotionale Belastung verstanden werden, die durch zahlreiche Aufgaben entsteht, welche für andere jedoch häufig unsichtbar sind. Auf Frauen und Mütter bezogen beschreibt Patricia Cammarata „Mental Load“ als eine Art Projektmanagement, das zum einen aus einem sichtbaren Teil der Aufgaben besteht, beispielsweise Kinder zum Kindergarten bringen und abholen. Die sichtbaren Aufgaben würden in vielen Familien zwischen Männern und Frauen aufgeteilt. Da gibt es jedoch noch einen großen unsichtbaren Teil, nämlich die mit Überlegungen, der Planung, allen Aufgaben und Geschehnissen verbundene mentale Denkarbeit.

Es ist die ständig ratternde Liste im Kopf, mit der der Familienalltag aufrechterhalten wird.

Diplom-Psychologin Patricia Cammarata, Autorin von „Raus aus der Mental Load-Falle“

So verdeutlicht die Autorin den täglichen rund-um-die-Uhr-Zustand vieler Mütter.

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Gefahr von Burnout: Risiko für Frauen durch Mental Load

Die gefühlte Last an Verantwortung und der chronische Stress führen zu einer Überlastung und können im Burnout, einer Depression, in chronischen Angstzuständen oder auch Tinnitus enden. Denn Frauen könnten nicht zu 100 Prozent Berufsfrau, zu 100 Prozent Mutter und zu 100 Prozent Partnerin sein, allenfalls würden sie sonst in kürzester Zeit ein 300-prozentiges Wrack werden. Dabei bezieht sich die Diplom-Psychologin auf eine bekannte Aussage der SPD-Politikerin Renate Schmidt zum Thema.

Ein großes Problem ist die mangelnde Wertschätzung. Arbeiten, die man nicht sieht, werden nicht anerkannt.

Diplom-Psychologin Patricia Cammarata

Burnout vorbeugen: durch Offenheit und Absprache raus aus der „Mental Load“-Falle

Um Burnout vorzubeugen und den „Mental Load“ zu reduzieren, sollten Frauen nicht nur immer wieder Pausen einlegen und auf Selbstfürsorge achten – wie auch Mütter und Influencerinnen bei Instagram dazu ermutigen. Vielmehr sollten sie „das Unsichtbare sichtbar machen“, wie Patricia Cammarata empfiehlt. Das bedeutet, dass Paare sich rechtzeitig zusammen setzen und überlegen sollten, welche Aufgaben in der Familie anfallen. Doch damit alleine sei es nicht getan. Wichtig wäre, dass auch einvernehmlich beschlossen werden würde, wie die Aufgaben fair untereinander aufgeteilt werden könnten. Ziel dabei ist es, dass sich beide Partner wertgeschätzt fühlen. Um dies zu erreichen, ist ein regelmäßiger und offener Austausch über jeweilige Gedanken und Gefühle wichtig.

Um letztlich der Mental-Load-Falle zu entkommen, sollten sich Elternpaare in folgender Weise regelmäßig miteinander besprechen:

  • Es gibt einmal pro Woche einen festen Termin zum Austausch: Paare halten einen Wochentag im Kalender fest, an dem sie über jede anfallende Aufgabe in der kommenden Woche sprechen. Was ist konkret zu tun, wie lange dauert die jeweilige Aufgabe, wer denkt daran und wer erledigt diese. Dies kann zur besseren Übersicht und Verbindlichkeit auch in einer Liste festgehalten werden. Im besten Fall wird noch der angefallene Aufwand jeder Aufgabe eingetragen.
  • Einmal im Monat trifft sich das Elternpaar am festen Termin zur Retroperspektive: Hier wird darüber gesprochen, was in den letzten vier Wochen gut, was weniger gut gelaufen ist, welche Lösung hilft und Veränderung bringt.
  • Von beiden Seiten werden die täglichen Stunden jeder Tätigkeit aufgeschrieben und gegenüber gestellt: Arbeitet beispielsweise der Mann in Vollzeit und die Frau in Teilzeit, ist es hilfreich, die Stunden und Aufgaben gegenüberzustellen und anders zu verteilen. Vor allem durch die Betreuung kleinerer Kinder passiert es schnell, dass die Frau trotz wöchentlicher Teilzeit im Job zusätzlich noch mehr als 20 Stunden arbeitet als der Mann. Es gibt nicht wenige Frauen, die im Grunde keinen „Feierabend“ haben, da sie nach dem Zubettbringen der Kinder – auch wenn dies von Vätern übernommen wird – erneut mit unsichtbaren Aufgaben beschäftigt sind, das heißt Vorbereitung für den nächsten Tag, Termine koordinieren etc.

Dieser Beitrag beinhaltet lediglich allgemeine Informationen zum jeweiligen Gesundheitsthema und dient damit nicht der Selbstdiagnose, -behandlung oder -medikation. Er ersetzt keinesfalls den Arztbesuch. Individuelle Fragen zu Krankheitsbildern dürfen von unserer Redaktion nicht beantwortet werden.

Source: merkur

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