Stand: 17.01.2024, 20:30 Uhr
Von: Anna Katharina Küsters
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Von September bis März herrscht besonders bei Babys und kleinen Kindern Erkältungshochzeit. Viele Infekte sind in dieser Zeit normal.
In der dunklen und kalten Jahreszeit haben manche Eltern das Gefühl, ihr Baby oder Kind würde einfach nie wieder gesund werden. Ein Infekt jagt den nächsten, mal ist es Covid-19 oder Erkältung, dann eine Grippe oder Magendarm. Und die Eltern stecken sich dann häufig auch noch an. Doch viele Erkältungen sind im Baby- und Kindesalter völlig normal und sogar wichtig, denn nur so kann sich das Immunsystem der Kinder richtig ausbilden und stärker werden.
Das Immunsystem muss noch lernen
Babys haben noch kein stark ausgebildetes Immunsystem. © Pond5 Images/Imago
Kleine Babys und Kinder sind häufig krank, was verschiedene Ursachen hat. Zum einen haben die jungen Menschen noch kein Gefühl für Hygiene und stecken sich beispielsweise ohne Nachzudenken die Hände in den Mund, lecken alle möglichen Gegenstände ab und husten und niesen freiheraus und nicht in den Ellbogen. Zum anderen ist das Immunsystem von Babys und Kindern noch nicht ausreichend trainiert und stark genug, um sich gegen all die Krankheitserreger wehren zu können. Laut quarks.de muss das Immunsystem erst lernen, die etwa 200 Erkältungsviren abzuwehren beziehungsweise gegen sie zu kämpfen.
Das bedeutet aber nicht, dass Eltern ihre Kinder übermäßig vor Infektionen schützen sollten, außer es handelt sich um nachgewiesen immunschwache Kinder. Das junge Immunsystem braucht die Viren-Herausforderung, um im Erwachsenenalter solche Krankheiten zuverlässiger abwehren zu können.
Acht Erkältungen pro Jahr sind völlig normal
Die Zahl klingt hoch, dabei ist sie ein Erkältungs-Standard, an den sich Eltern bei ihren Babys und Kleinkindern gewöhnen müssen. Manche Kinder trifft es sogar noch härter, sie sind öfter als zwölfmal pro Jahr erkältet. Laut dem Kinderärzte-Team ist damit zu rechnen, dass ältere Kinder im Schulalter etwa fünf- bis sechsmal und Jugendliche etwa viermal im Jahr erkältet sind. Nicht zu vergessen sind auch Krankheiten wie Magendarm-Infekte, die noch zusätzlich hinzukommen. Davon sind Kinder häufig auch zwei- bis dreimal im Jahr betroffen.
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Die Erkältungen werden mehr, je mehr das Kind Kontakt zu anderen Menschen hat. Geht es beispielsweise in die Kita, ist die Wahrscheinlichkeit einer Erkältung deutlich höher. Und so paradox es klingt: Die vielen Erkältungen lohnen sich. Die Wissenschaft geht zurzeit davon aus, dass früh durchgestandene Erkältungen das Immunsystem langfristig stärken, widerstandsfähiger machen und sogar vor Allergien schützen können. Dass Eltern sich dann meist bei ihren Kindern anstecken, lässt sich in der Regel aufgrund des engen Kontakts leider selten vermeiden.
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Nur selten sind weitere Untersuchungen notwendig
Es gibt einige Situationen, in welchen Eltern die Gesundheit ihres Kindes mit dem Arzt oder der Ärztin nochmal konkret besprechen sollten. Dazu gehören zum Beispiel:
- Infekte treten immer wieder an derselben Stelle auf.
- Asthma und Allergien können vorliegen, wenn das Kind älter als zwei oder drei Jahre ist und wochenlang einen quälenden Husten ohne Fieber hat. Dann sollten Eltern in Absprache mit dem Arzt oder der Ärztin einen Allergietest durchführen.
- Eine krankhafte Immunschwäche des Kindes liegt vor.
- Vergrößerte Rachenmandeln, die Mittelohrentzündungen begünstigen, sind zu erkennen.
Im Allgemeinen müssen sich Eltern bei vielen Erkältungen aber erstmal keine Sorgen machen. Der Speiseplan des Kindes sollte ausgewogen sein, sodass es alle wichtigen Nährstoffe bekommt und auf diese Weise ausreichend geschützt ist. Zusätzliche Vitaminpräparate können Eltern weglassen, bisher konnte nicht gezeigt werden, dass Kinder nach Einnahme solcher Präparate nachweislich weniger krank sind.
Dieser Beitrag beinhaltet lediglich allgemeine Informationen zum jeweiligen Gesundheitsthema und dient damit nicht der Selbstdiagnose, -behandlung oder -medikation. Er ersetzt keinesfalls den Arztbesuch. Individuelle Fragen zu Krankheitsbildern dürfen von unserer Redaktion nicht beantwortet werden.